Industrielle Gemeinschaftsforschung mit der AiF

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Die Idee der Gemeinschaftsforschung, die in Großbritannien bereits seit den 1930er Jahren betrieben wurde, setzte sich in den Aufbaujahren der Bundesrepublik zunehmend durch, so dass eine Bündelung und Koordinierung der Zuschüsse des Bundes sinnvoll erschien.

Die Europäische Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung e.V. – bereits 1949 als Forschungsstelle Blechverarbeitung gegründet – war eine der acht Forschungsvereinigungen, die sich 1954 zur AiF (Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen) zusammenschlossen.

An dem Ziel, das vorwettbewerbliche Grundlagenwissen gemäß den Anforderungen der Industrie allgemein zur Verfügung zu stellen, hat sich seitdem nichts geändert.

Nutzen für die Industrie

Für Industrieunternehmen stellt die anwendungsnahe Forschung neben der Produkt- und Verfahrensentwicklung eine notwendige Grundstrategie zur Behauptung und Stärkung ihrer innovativen Position am Markt dar. Dabei eröffnen sich bei der Industrieforschung in gemeinschaftlichen Verbünden mehrerer Industrie- und Forschungspartner ganz besondere Vorteile.

Experten aus den verschiedenen Bereichen der Produktionskette bis hin zum Endanwender oder OEM entwickeln Produkte, Verfahren und technologische Erkenntnisse, die zu abgestimmten Markteintritten und Technologien mit einem grundsätzlichen Anspruch als Vorbild oder Maßstab führen.

Gemeinschaftsprojekte werden durch Forschungsvereinigungen wie die EFB organisiert und über die AiF aus dem Förderprogramm IGF (Industrielle Gemeinschaftsforschung) des BMWi finanziert. Ansprechpartner für die Industrie ist hier allein die EFB und die Projekte sind grundsätzlich für alle Unternehmen offen.

Im Rahmen der Forschungsprojekte werden neue Technologien erarbeitet, die oftmals Grundlage für neue Produkte und Lösungen der Industrie darstellen können. Sowohl Großunternehmen und Konzerne, als auch klein- und mittelständische Unternehmen profitieren von dem erarbeiteten Wissen.

So haben beispielsweise allein in den letzten 10 Jahren über 600 Unternehmen an EFB-Projekten der IGF in projektbegleitenden Ausschüssen teilgenommen. Insgesamt nahmen in dem Zeitraum etwa 2500 Experten aus Industrieunternehmen teil.

Nachwuchsgewinnung

Neben der technischen Weiterentwicklung und der Standardisierung von Wissen stellt die Forschung aber auch eine Quelle für die Gewinnung von Nachwuchskräften dar. Die Tätigkeit als studentische Hilfskraft, Abschlussarbeiten, duale Studiengänge und Promotionen sind oft die ersten Orientierungen für das zukünftige Berufsleben. Idealerweise behalten junge Menschen diesen Weg bei und entwickeln sich somit sukzessive zu den Fachexperten auf den Gebieten, in denen sie schon im Forschungskontext tätig waren.

Zum Beispiel waren etwa 760 hilfswissentschaftliche Mitarbeitende, 440 Absolventen (Diplomanden, Master, Bachelor) und 190 Doktoranden in den in den letzten 10 Jahren durchgeführten EFB-IGF Forschungsaktivitäten involviert.

Vernetzung

Ferner wachsen aus Forschungsaktivitäten starke Wissenspartnerschaften, die auf Ebene der Technologien einen Wissenstransfer und die fortlaufende Weiterentwicklung dieser sicherstellen. Ein Beispiel hierfür ist die ehrenamtliche Mitarbeit von Industrievertretern an der Merkblattarbeit, die auf Forschungsergebnissen basiert und als Grundlage für Neuanwender dient.

In projektbegleitenden Ausschüssen unterstützen Werkstofflieferanten, Hersteller von Maschinen, Systemen und Werkzeugen, sowie Simulationsanbieter und Hersteller von Bauteilen und Produkten bis hin zu Schienenfahrzeugen, Automobilen, Windkraftanlagen und Weißer Ware gemeinsam die Forschung hinsichtlich der Erreichung der gesetzten Ziele des Forschungsvorhabens.

Durch die Abbildung eines großen Teils der Prozesskette ist eine schnelle Umsetzung in der Industrie unter Einhaltung der Anforderungen sichergestellt.

 




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