Erich-Siebel-Medaille für Professor Ortwin Hahn

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Anlässlich des 30. EFB-Kolloquiums Blechverarbeitung verleiht die Europäische Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung (EFB) am 2. März 2010 die Erich-Siebel-Gedenkmünze an Professor Dr.-Ing. Ortwin Hahn, den Gründer und Leiter des Laboratoriums für Werkstoff- und Fügetechnik der Universität Paderborn.

Anlässlich des 30. EFB-Kolloquiums Blechverarbeitung verleiht die Europäische Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung (EFB) am 2. März 2010 die Erich-Siebel-Gedenkmünze an Professor Dr.-Ing. Ortwin Hahn, den Gründer und Leiter des Laboratoriums für Werkstoff- und Fügetechnik der Universität Paderborn.

Die Erich-Siebel-Gedenkmünze gilt als höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Materialforschung und -prüfung in Deutschland und wird gemeinsam vom DVM und der EFB vergeben. Sie wendet sich an Persönlichkeiten, die sich durch besondere schöpferische Leistungen im Sinne des Lebenswerkes von Erich Siebel hervorgetan haben.

Prof. Hahn studierte an der RWTH Aachen Fertigungstechnik und promovierte dort 1972 bei Prof. Friedrich Eichhorn. Nach der Habilitation 1975 erhielt er 1976 den Ruf an die Gesamthochschule Paderborn, wo er das Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik (LWF) gründete und es in der Folgezeit zu einem der führenden Institute im Bereich der Fügetechnik mit Schwerpunkt auf den Gebieten der mechanischen Fügetechnik und der Klebtechnik aufbaute. Er war 5 Jahre Dekan der Fakultät Maschinenbau.

Prof. Hahn blickt auf eine langjährige erfolgreiche wissenschaftliche Tätigkeit zurück. Unter seiner Betreuung wurden 97 Promotionen und zwei Habilitationen (Prof. Michael Schlimmer und Prof. Matthias Busse) abgeschlossen. Derzeit betreut er noch die wissenschaftlichen Arbeiten von 15 Doktoranden. Auf seinen Antrag hin wurde 2002 Prof. Friedrich Ostermann, der langjährige Leiter des Arbeitskreises Fügen der EFB, zum Honorarprofessor in Paderborn ernannt.

Die von Prof. Hahn und seinen Mitarbeitern durchgeführten Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Fügetechnik sowie dem Lost Foam Casting haben in der Fachwelt große und nachhaltige Anerkennung gefunden.

Die Forschungsarbeiten der Arbeitsgruppe wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. So unter anderem mit den Stahlinnovationspreisen (1997 und 2000 in Düsseldorf), mit dem Lost Foam Award (Internationale Gießereitagung 1997 in Budapest) sowie mit dem Jowat-Preis 2000 für her-vorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Klebtechnik.

Erwähnenswert sind in Ergänzung zur erfolgreichen Forschung die über die Jahre in Paderborn durchgeführten Technologietransferveranstaltungen auf den Gebieten Fügetechnik und Lost Foam Casting, der Aufbau des zertifizierten Aus- und Weiterbildungskonzeptes Mechanisches Fügen und Hybridfügen nach DVS®/EFB Richtlinien, die Publikationen "Nietsysteme – Verbindungen mit Zukunft" und "Dokumentation 707 – Fügen durch Umformen, Nieten und Durchsetzfügen – Innovative Verbindungsverfahren für die Praxis" sowie das vom LWF entwickelte „KSII-Konzept“ zum richtungsabhängigen Prüfen von Verbindungen mit punktförmigen Kraftübertragungselementen.

Im Jahre 2004 wurde ihm vom DVS der DVS-Ehrenring für sein Engagement in der Forschung und dem Technologietransfer verliehen.

Prof. Hahn war sechs Jahre Vorstandsmitglied der Fachsektion Klebtechnik der Dechema. Als gewähltes Mitglied hat er im Beirat von Forschungsvereinigungen (u. a. Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e. V., Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren) mitgewirkt und sich in zahlreichen Fachgremien verschiedener Forschungsorganisationen und technisch wissenschaftlicher Verbände engagiert.

Prof. Hahn ist Mitglied im WAW "Wissenschaftlicher Arbeitskreis der Universitäts-Professoren der Werkstofftechnik e. V.". Bei der AiF ist er gewählter Gutachter für den Bereich Fügetechnik in der Gutachtergruppe Konstruktion und Fertigung.

Das jährliche EFB-Kolloquium ist in der blechverarbeitenden Branche seit langem eine feste Größe. Entwickler, Konstrukteure, Produktionsplaner und Wissenschaftler der gesamten Technologiekette Blech und aller Werkstoffe treffen sich auf der Tagung, die in 40 Fachvorträgen mit neuen Forschungsergebnissen und industriellen Anwenderberichten das Thema „Bauteile der Zukunft – Methoden und Prozesse“ aufgreift. Dabei geht es um die Einsatzgrenzen neuer Werkstoffe, die Materialmodellierung in der Simulation und neue Produktionssysteme.

 


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