Standardisierung von Aufspannplattenverformungsmessungen an Umformpressen

Kernthesen
- Ein innovatives Messverfahren zur Ermittlung von Aufspannplattenverformungen kompensiert die Unzulänglichkeiten bisheriger tastender und optischer Messverfahren.
- Das Verfahren kann auf Basis kostengünstiger Sensorik und auch von weniger hoch qualifiziertem Personal einfach angewendet werden.
- Mit einer Messgenauigkeit von <±10 µm kann gegenüber optischen Systemen wie Lasertrackern und Stereokameras (>±50 µm) eine deutliche Genauigkeitssteigerung erreicht werden.
Zusammenfassung
Am ICM e.V. wurde ein präzises und flexibel einsetzbares Messverfahren entwickelt, welches Verformungs- und Verlagerungsmessungen an Pressenaufspannplatten mit einer Genauigkeit <±10 µm zulässt. Das Verfahren basiert auf dem Prinzip der lokalen Neigungsmessungen und ermöglicht die Erfassung eines 3D-Abbildes der Umformpresse unter einer spezifischen Lastkrafteinwirkung. Neben geringen Investitionskosten verspricht das Verfahren eine einfache und schnelle Anwendbarkeit, auch für weniger hoch qualifiziertes Personal.
Darstellung des Nutzens für KMU
Eine wesentliche Anwendung des Messverfahrens und des entwickelten Messsystems sieht das ICM in der Messdatengenerierung für die erweiterte Umformsimulation. Diese Daten sind unerlässlich für die realitätsnahe Kalibrierung von Pressenersatzmodellen für die digitale Werkzeugeinarbeitung. Die hierfür in den letzten Jahren entwickelten Simulationsmethoden halten immer stärkeren Einzug in die Prozesse blechverarbeitender Industrieunternehmen und bei Herstellern von Umformwerkzeugen. Das am ICM entwickelte Messverfahren kann einen Beitrag für eine noch bessere und schnellere Akzeptanz dieser Methoden leisten.
Referent: Dipl.-Ing. Georg Ivanov - ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V.
